Nina Moghaddam, TV-Moderatorin
"Wenn sich etwas für einen selber richtig anfühlt, dann ist es auch richtig."
Moderatorin Nina Moghaddam führt ein Leben abseits jeglicher Konventionen. Nach der Geburt ihres ersten Kindes stand sie bereits nach 5 Wochen wieder vor der Kamera und ließ sie sich kurz darauf von ihrem Mann scheiden – knapp vier Jahre später fand sie ihr Familienglück mit ihm wieder. Nina hat dabei gelernt, was es bedeutet als Familie das eigene Tempo zu finden und zu leben. Mit uns sprach sie sehr offen über diese Erfahrungen und die Realität des Mutterseins jenseits des roten Teppichs.
Was bedeutet #imeigenentempo für eure Familie? Warum ist euch die Botschaft so wichtig?
Nina: Gerade in der heutigen Zeit leben uns alle ihr Lebensmodell in den sozialen Netzwerken vor und man glaubt vermeintlich „so muss das sein.“ Es gibt aber kein MUSS. Wir haben als Eltern und auch als Paar gemerkt, dass wir häufig ganz anders ticken als die Meisten. Wir leben nach unserer Vorstellung und sind glücklich damit. Es gibt kein Richtig oder Falsch! Wir vergleichen uns nicht mit anderen Familien. Natürlich gibt es in jeder Gruppe einen Überflieger, der schon mit 6 Monaten super krabbeln kann, während die anderen sich noch nicht einmal gedreht haben. Natürlich denkt man auch darüber nach und fragt sich: muss ich mehr fördern? Und dann fängt man an, sich verrückt zu machen und gerät in einen Teufelskreis. Nun, da mein Sohn im August 4 Jahre alt wird, kann ich da ein bisschen entspannter draufschauen. Am Ende gleicht sich alles aus, da muss man sich einfach entspannen. Für mich ist das ein Erfahrungsschatz, den ich definitiv bei meinem zweiten Kind mitnehmen kann. Denn beim zweiten Kind merkt man erst recht, dass jedes Kind in der Entwicklung sein eigenes Tempo geht.
Was ist das größte Geschenk am Elternsein und was ist gleichzeitig die schwierigste Aufgabe daran?
Nina: Das Schönste für mich ist, mit dabei zu sein, wie ein kleiner Mensch die Welt entdeckt und vor allem, wie sich die Persönlichkeit entwickelt. Zu sehen, was sie wahrnehmen, wie sie das erste Mal lächeln. Diesen Weg mitzugehen, das ist das Größte. Ich werde es nie vergessen, als mein Sohn das erste Mal das Sofa losgelassen hat und ein paar Schritte in den Raum hineingegangen ist. Da habe ich die Luft angehalten, das war so ein großartiger Moment! So etwas mitzuerleben ist das Allergrößte. Auch wenn sie ihren Humor entwickeln und die ersten Witze erzählen, das ist total irre. Das Schwierigste ist für mich, meine Ängste nicht überhand nehmen zu lassen. Mir nicht so viele Sorgen zu machen. Dass man die richtigen Entscheidungen trifft, sei es die Wahl des richtigen Kindergartens, der richtigen Schule. Aber auch das Gefühl, die Kleinen immer beschützen zu wollen. Doch auch das gehört dazu, man muss lernen loszulassen. Die Kleinen müssen ihre Erfahrungen machen – sowohl positive, als auch negative. Das zu akzeptieren ist für mich wirklich nicht einfach. Ab dem Tag der Geburt trägt man eine so große Verantwortung für ein Menschen, der zunächst komplett von einem Abhängig ist – da entwickeln sich Ängste, die man vorher nie kannte.
Wie geht ihr mit möglichen Meinungen oder Kritik zu eurem Familienmodell um?
Nina: Da muss ich tatsächlich sagen, dass mir das mittlerweile egal ist. Es spielt keine Rolle für mich, denn wir wissen, was für uns gut und richtig ist und danach leben wir. Tatsächlich ist es aber auch eine Gratwanderung, gerade mit der Kritik aus den sozialen Medien umzugehen. Wenn man sich als Mutter auf Instagram zeigt, bekommt man viele Tipps, Ratschläge und auch Anfeindungen. Ich merke aber, dass gerade diese Real-Life-Geschichten, die ich auf Instagram poste, sehr gut ankommen und sich viele Frauen damit identifizieren können. Ich zeige das Mama-sein ohne Filter, ich zeige, dass es im wahren Leben nicht immer nur super läuft, dass man nicht immer nur top geschminkt und in super Klamotten herumläuft. Das sind immer Momentaufnahmen, die nicht der Realität entsprechen.
Wie schaffst du es, dich von der Meinung der Öffentlichkeit nicht beeinflussen zu lassen?
Nina: Das ist nicht immer einfach. Lob und Zuspruch nimmt man natürlich immer gerne an, aber Kritik kann auch mich zum Wanken bringen. Aber wenn mir Kritik nah geht, dann nur in Themen, die ich für mich selber noch nicht ganz ausgefeilt habe.
Wie gelingt dir der Spagat zwischen dem schnellen “Medien-Tempo” und dem Tempo deiner eigenen Familie?
Nina: Da höre ich einfach nur auf mich und mein Gefühl. Ich mache mir da meistens überhaupt keinen Druck. Das Tempo der eigenen Familie ist auch etwas, das sich aus Erfahrung heraus entwickelt, man lernt aus seinen Entscheidungen und merkt schnell, was gut für einen ist und was eher nicht. Am Ende sollte man darauf achten, dass man sich selbst und das Kind nicht zu sehr stresst und Situationen gelassener angeht. Ich habe wirklich gelernt, dass man sich auf das Bauchgefühl immer noch am besten verlassen kann. Rebelliert es bei einer Entscheidung schon von Anfang an, so ist das ein eindeutiges Zeichen.
Was Bedeutet #imeigenentempo für dich in puncto Beruf und Familie?
Nina: Alleine würde ich Beruf und Karriere gar nicht unter einen Hut bekommen. Auch zu zweit würden wir das als Eltern gar nicht schaffen. Wir haben das große Glück, dass meine Eltern in der Nähe sind und ihre Rolle als Oma und Opa sehr gerne ausfüllen. Auch meine Schwiegermutter ist total süß und unterstützt uns regelmäßig. Nach der Geburt meines ersten Sohnes stand ich bereits nach 5 Wochen wieder vor der Kamera – das ging aber auch nur, weil mein Partner Dominik mitgekommen ist und mich unterstützt hat. Er hat sich um den Kleinen gekümmert und ich habe am Set Milch abgepumpt. Natürlich habe ich da auch Glück mit meinem Job, der mir diese Freiheiten gibt. Sonst wäre es gar nicht möglich, ohne sich kaputt zu machen und es zu Lasten der Familie gehen zu lassen.
Was waren eure größten Hürden, die euch erstmal davon abgehalten haben euer eigenes Tempo zu leben?
Nina: Ach ja, jeder weiß es besser, von der eigenen Mutter bis zur netten Verkäuferin in der Bäckerei. Und natürlich meint es nur jeder gut, aber gerade beim ersten Kind ist man noch so unsicher, dass man leider durch die Meinung der anderen verunsichert wird und eben nicht in seinem eigenen Tempo unterwegs ist.
Was waren eure größten Hürden, die euch erstmal davon abgehalten haben euer eigenes Tempo zu leben?
Nina: Ach ja, jeder weiß es besser, von der eigenen Mutter bis zur netten Verkäuferin in der Bäckerei. Und natürlich meint es nur jeder gut, aber gerade beim ersten Kind ist man noch so unsicher, dass man leider durch die Meinung der anderen verunsichert wird und eben nicht in seinem eigenen Tempo unterwegs ist.
Welche konkreten Tipps möchtet ihr anderen Eltern weiter geben, die helfen und ermutigen ihr "eigenes Tempo" zu leben?
Nina: Auf das eigene Gefühl zu hören. Man weiß intuitiv was das richtige für das Baby und für sich selber ist. Sich nicht mit anderen zu vergleichen, es gibt eben nicht eine Schablone für uns alle. Jeder hat andere Prioritäten und Ansätze, bei den einen funktioniert dies besser, bei anderen etwas anderes. Wenn sich etwas für einen selber richtig anfühlt, dann ist es auch richtig, egal was für Erfahrungen andere gemacht haben.
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