Der Wochenfluss – die Blutung nach der Geburt
Als letzte Phase der Geburt löst sich die Plazenta (der Mutterkuchen, der das Kind während der Schwangerschaft versorgte) und wird geboren. An der Stelle, an der die Plazenta an der Gebärmutterwand saß, entsteht eine tellergroße Wunde, die im Laufe des Wochenbetts abheilt. Diese Heilung geht mit einer Blutung, dem sogenannten Wochenfluss einher. Anfangs ist der Wochenfluss sehr stark, hellrot und kann Gewebereste sowie Koagel (Blutgerinnsel) enthalten. In den darauffolgenden Tagen wird die Blutung dann immer schwächer und färbt sich zunächst bräunlich, später dann gelblich bis weißlich. Im Schnitt dauert der Wochenfluss etwa sechs Wochen. Wenn du stillst, kann es auch etwas schneller gehen, bis er komplett versiegt.
Ganz wichtig: Verzichte im Wochenbett bitte auf Tampons. Der Wochenfluss sollte richtig abfließen können. Darum sind atmungsaktive Wochenbettbinden (auch Flockenwindeln genannt) optimal.
Rückbildung nach der Geburt
Deine Gebärmutter dehnte sich im Laufe der Schwangerschaft extrem aus, damit dein Baby darin heranwachsen konnte. Nach der Entbindung sorgen die Nachwehen dafür, dass sich die Gebärmutter nach und nach wieder zusammenzieht und zum Ende des Wochenbetts wieder ihre ursprüngliche Größe erreicht. Bei Müttern, die einen Kaiserschnitt hatten, dauert die Rückbildung der Gebärmutter im Schnitt ein wenig länger als nach einer vaginalen Geburt.
Auch dein Beckenboden macht während der Schwangerschaft und Geburt einiges durch. Viele Frauen lernen diesen Bereich ihres Körpers erst in dieser Lebensphase richtig kennen. Beim Beckenboden handelt es sich um Muskeln, Bänder und Bindegewebe, welche das Becken nach unten schließen und die inneren Organe stützen. Nach der Geburt ist der Beckenboden oft schlaff und überdehnt. In den ersten Tagen ist deshalb eines besonders wichtig: Schonung. Mit der Zeit kannst du dann damit beginnen, deinen Beckenboden durch leichte Wahrnehmungsübungen zu stärken. Nach dem Ablauf des Wochenbetts, also etwa sechs bis acht Wochen nach der Entbindung, ist ein guter Zeitpunkt, um einen Rückbildungskurs für Mütter zu belegen.
Tabuthemen im Wochenbett
Auch wenn kaum jemand darüber spricht – nicht wenige Mütter haben nach der Entbindung Probleme mit Hämorrhoiden. Dabei handelt es sich um gut durchblutete Gefäßpolster am After. Durch den Druck, durch das Gewicht des Kindes und durch das Pressen während der natürlichen Geburt können sich die Hämorrhoiden vergrößern und Beschwerden wie Schmerzen oder Juckreiz verursachen.
Vielleicht hast du bei der Geburt auch einen Dammschnitt, Dammriss oder eine andere Geburtsverletzung erlitten. Bei all diesen Problemen ist es hilfreich, im Wochenbett auf eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Wasserzufuhr zu achten, da hierdurch der Stuhl weicher wird.